Kambodscha: Jahresrückblick, Weihnachten und Ausblick

Heute ist Heiligabend, der Abend vor dem eigentlichen Weihnachten. Zeit für einen Rückblick, Gedanken und auch Ausblick.

Jahresrückblick Visit Angkor

Hier bei Visit Angkor hat es einige Veränderungen gegeben. Ein neues Layout und eine neue Rubrik. Vor 2 Jahren fing es an, als ich erstmalig den in der New York Times jährlich erscheinenden Artikel über 52 Orte (Link zum Artikel 2021), die man besucht haben sollte, gesehen habe. Sowas wollte ich auch! Unbedingt! Von da an ging es los: Die wichtigsten Pagoden in Siem Reap – große Bilder, etwas Text. Doch wurde Visit Angkor mit der Zeit größer, war es nicht mehr „nur“ Siem Reap. Spätestens seit Rüdiger mitschreibt und über seine Lieblingsstadt Phnom Penh berichtet ist es nunmehr das gesamte Königreich, welches hier bei Visit Angkor Einzug findet.

4 Mal (!) habe ich das Layout neu gebaut. Mal funktionierte dies nicht, mal das nicht. Immer noch fehlen Verlinkungen auf der Startseite, wenn man mit dem Computer unterwegs ist. Aber so langsam steht das Gerüst. Mit der Seite „Provinzen in Kambodscha“ (Ja, ich weiß, am Smartphone ist die Überschrift überirdisch groß. Wird in Bälde korrigiert, versprochen!) entsteht ein komplett neuer Bereich. Hier die Karte der Provinz-Übersichtsseite.

Zur Karte gibt es noch eine kleine Anekdote zu erzählen. Ich habe sie online gekauft und bin glücklich, dass sie mit Orange und Pink genau die Farben hat, die prima hier zu Visit Angkor passen. Für jede Provinz habe ich eine eigene Karte angelegt. Die jeweilige Provinz in Farbe und der Rest in grau. Als ich fertig war, stellte ich fest, dass auf der Karte nur 24 statt 25 Provinzen eingetragen waren. Woran ich nicht gedacht hatte: Die Provinz Tbong Khmum ist Ende 2013 als neue Provinz Nummer 25 hinzugekommen, indem die Provinz Kampong Cham geteilt wurde. Dies bedeutete: Alles nochmal von vorn :-)

Über die Provinzseite soll es langfristig möglich sein, die einzelnen Provinzen jeweils über eine eigene Seite aufzurufen. Mondulkiri, Kratie und Ratanakiri sind bereits fertig. Nicht als News sondern als Seiten. Als News würden diese Seiten immer weiter nach hinten rutschen. Daher landen diese neuen Inhalte nicht im Abonnement. Wenn Du diesbezüglich auf dem Laufenden bleiben möchtest, empfehlen wir Dir, unseren Facebook Gruppen Kambodscha Liebe und Kambodscha – Perle Südostasiens beizutreten. Dort posten wir, wenn eine neue Seite mit Vorstellung einer Provinz hier bei Visit Angkor veröffentlicht ist.

Viele spannende Gespräche haben wir in unseren Gruppen geführt. Dabei ganz wunderbare Menschen kennen und schätzen gelernt. Wie zum Beispiel den kambodschanischen Fotografen Thomas Tham, Überlebender des Genocid zu Zeiten der Roten Khmer. Oder La Mo, ebenfalls ein kambodschanischer Fotograf. Ich glaube, darüber werde ich mal einen Artikel schreiben. All die Menschen, die mir in 2021 so viel Gutes und Wunderbares geschenkt haben. Das könnte ein seeeehr langer Artikel werden :-D

Insgesamt neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende zu. Kein Tag, an dem Rüdiger und ich nicht an Kambodscha denken. An unsere Freunde, ihre Familien.

17. Dezember 2021: Erste Landung des Jahres am Flughafen in Siem Reap

Ganz langsam kehrt auch in Siem Reap das gewohnte Leben wieder ein. Am 17. Dezember 2021 ist die erste Maschine aus dem Ausland am internationalen Flughafen in Siem Reap gelandet. Touristen dürfen wieder einreisen. 21 Monate war der Flughafen coronabedingt geschlossen.

„So eine emotionale Zeit für uns alle hier in Siem Reap“, schreibt Sara, die Betreiberin des Haven Restaurants in Siem Reap. Seit 10 Jahren verhelfen sie und Ihr Mann Paul benachteiligten Jugendlichen zu einer qualifizierten Ausbildung. Dass sie in diesen Tagen ihr 10jähriges Jubiläum feiern, grenzt schon fast an ein Wunder.

Maggie Padlewska hat den emotionalen Augenblick der Landung in einem berührenden Video zusammengefasst. Ein einziger Flug nur – doch gleichzeitig Sinnbild und Zeichen der Hoffnung. Dass es nun aufwärts geht. Endlich.

Der Film zeigt unter anderem Interviews mit Aebe Christian De Boer (General Manager Jaya House Hotels), Craig Dodge (General Manager von Phare, dem kambodschanischen Zirkus) und Lily Lim (zusammen mit ihrem Mann Andre betreibt sie die Reiseagentur Cambodia Travel Partner). Die Anstrengung der letzten Monate, das woran sie glauben und was sie aufgebaut haben zu erhalten, ist deutlich zu erkennen in ihren Gesichtern. Aber auch Freude und Zuversicht.

Überhaupt lohnt es sich, den Spuren von Maggie Padlewska zu folgen. Ihre Dokumentationen sind beispiellos. Kavaan hat sie gleich mehrfach einfühlsam in Szene gesetzt. Am 1. Dezember jährte sich der Tag, an dem der Elefant aus Pakistan gerettet wurde und seitdem ein elefantenwürdiges Leben im Wildlife Sanctuary Cambodia erleben darf.

Neues Leben in der Pubstreet in Siem Reap

Längst ist die Pubstreet nicht mehr so trostlos wie vor ein paar Wochen. Wo noch vor kurzer Zeit die Baumaschinen zum alltäglichen Bild gehörten, sind Clubs, Restaurants & Co. wieder geöffnet. Natürlich mit weitaus weniger Besuchern als früher. Dennoch: Es ist ein Anfang.

Das seit 1999 existierende Le Tigre de Papier mit seiner angeschlossenen Kochschule gehört zu den ersten Restaurants, die sich seinerzeit auf der Pubstreet angesiedelt haben. Jetzt, nach der Zeit der Schließung haben die ersten Gäste nicht lange auf sich warten lassen.

Schulen haben wieder geöffnet in Kambodscha

Kaum vorstellbar, aber die Schulen in Kambodscha waren monatelang geschlossen. Zu waren sie, und das komplett. Bis auf einige Ausnahmen. Umso größer ist natürlich die Freude, dass die Schulen wieder geöffnet haben.

Als meine Freundin Seiyon ihre private Village Homeschool endlich wieder öffnen konnte, war sie überglücklich.

Tuk Tuk Fahrer zurück nach Siem Reap

Sophal, mein „Haus und Hof“ Tuk Tuk Fahrer, ist kurz vor Weihnachten zurück in seine Heimatstadt Siem Reap. Ziemlich mitgenommen sieht sein Arbeitsgefährt derzeit aus. Aber das wird sich ändern. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Sophal bereits, wie er seine Gäste mit seinem Tuk Tuk quer durch Siem Reap und Angkor kutschiert.

Ein Jahr hat Sophal in Phnom Penh gelebt. Als Wächter, und zuletzt auf dem Bau gearbeitet. Mit Helm auf dem Kopf und Flip Flops an den nackten Füßen. Doch im Herzen ist er immer ein Tuk Tuk Fahrer geblieben. Mit Sicherheit werden ihm noch weitere Tuk Tuk Fahrer folgen. Wenn sie es nicht schon längst getan haben.

Weihnachtsdeko in Kambodscha

In Sachen Weihnachtsdeko scheint es dieses Jahr etwas zurückhaltender zuzugehen, als vor Erscheinen des kleinen Mistviehs.

Hier und da ein Baum oder ein Weihnachtsmann in Siem Reap. Aber längst nicht so üppig, wie es mal war. Aber das wird sich sicherlich auch wieder ändern. Außerdem ist Kambodscha buddhistisch. Nur ein kleiner Prozentsatz sind Christen im Land der Khmer. Doch wie in vielen Ländern üblich, übernimmt man gern die eine oder andere Tradition. Solange es etwas zu feiern gibt, ist man doch gern dabei. Und sind wir mal ehrlich: Hierzulande geht es ganz ähnlich zu. Man braucht da nur an Halloween zu denken, welches über den großen Teich zu uns „rübergeschwappt“ ist. In Kambodscha übrigens ebenso.

Apropos kleines Mistvieh

Natürlich schaut man auch in Kambodscha auf Omikron, der neuen Variante des kleinen Mistviehs. In einem Artikel der Nachrichtenagentur Reuters vom 23.12.2021 ist zu lesen, dass gemäß einer aus Hongkong stammenden Studie eine Booster-Impfung mit dem in Kambodscha häufig verwendeten Impfstoff Sinovac wohl nicht so schützt wie es andere Präparate tun sollen. Nachrichten wie diese rufen naturgemäß unterschiedliche Reaktionen hervor. „Panikmache“ sagen die einen, während sich andere schlichtweg Sorgen machen. Beides hat seine Berechtigung. Irgendwie. Nur: Das, was wir selbst wahrnehmen und als richtig empfinden, entspricht – wenn überhaupt – nur in seltenen Fällen einer gesamten Wahrheit.

Auch wenn gefühlt das Leben seinen Gang geht in Kambodscha, vielleicht auch nicht so viel diskutiert wird wie hierzulande, stellt sich dennoch die Frage, was für ein Leben das ist, welches weitergeht. Wo für die einen ein weiterhin vergleichsweise unbeschwertes Leben möglich ist, haben es andere vielleicht doch nicht so einfach. Oder sogar schwerer, als es vor Einzug des kleinen Mistviehs ohnehin schon der Fall war. Was wir tun können? Eigentlich total einfach: Unser Bestes geben und füreinander da sein. Es gilt, Leid von anderen zu mildern. Beispielhaft die Posts im Facebook-Profil von Michael Kunze. Dankesposts für seine Spenden (unter Kambodschanern üblich). Bitte beachte bevor Du auf den Link zu seinem Facebook Profil klickst, dass die Fotos teils verstörend sein können.

Weihnachtsvideo von Smiling Gecko

Dass Hilfe ankommt, zeigt Smiling Gecko. Die Organisation unter der Leitung von Hannes Schmid hat wie so viele andere, ein alles andere als einfaches Jahr hinter sich. Dennoch haben es sich die Organisatoren nicht nehmen lassen, auch in diesem Jahr wieder ein ganz bezauberndes Video zu Weihnachten zu produzieren.

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An dieser Stelle sei noch unser Artikel über Hilfsorganisationen in Kambodscha erwähnt ;-)

Für das kommende Jahr haben wir uns viel vorgenommen. Jetzt wo das Layout des Blogs endlich soweit steht, wird es schneller vorangehen mit neuen Beiträgen. Zum Beispiel endlich auch mal wieder ein Beitrag über Angkor. Der letzte war die erste ambitionierte Angkor Aktuell Ausgabe von Anfang 2020, ohje … :-D Update 27.12.: Dieser Punkt ist bereits abgewerkelt. Gerade ist die Ausgabe 2 von Angkor Aktuell erschienen :-)

Hier und da wird es wieder Gewinnaktionen geben. So wie neulich das Kochbuch mit kambodschanischen Rezepten. Wenn’s klappt, ist Rüdiger so um die Osterzeit im Königreich. Mein Plan ist es, im Juli/August 2022 nach Kambodscha zu reisen. Gedanklich sind wir ja sowieso immer dort.

Wir danken Dir und allen unseren treuen Leserinnen und Lesern der Beiträge von Visit Angkor. Und wenn Du einen Wunsch oder eine Idee hast, worüber es sich hier zu schreiben lohnt: Immer her damit.

Wir wünschen Dir und Deinen Lieben frohe und besinnliche Weihnachten
Inga & Rüdiger

Titelfoto: Sok Kakada

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